Mit dem Projekt EMOBICITY hat die Region Nordhessen die Weichen für emissionsfreie Schwerlasttransporte in der Intralogistik gestellt.
Im Rahmen von dem Projekt EMOBICITY (Increase of energy efficiency by Electric MOBIlity in the CITY), hat die Regionalmanagement Nordhessen GmbH gemeinsam mit den nordhessischen Stakeholdern sowie mit Projektpartnern aus fünf weiteren europäischen Regionen erfolgreich an verschiedenen Konzepten zur Förderung der E-Mobilität gearbeitet. In zahlreichen Workshops, Studienbesuchen, schriftlichen Ausarbeitungen und lokalen Stakeholder Meetings konnten durch die europäische Zusammenarbeit Fortschritte im Bereich der Energieeffizienz durch Elektromobilität erzielt werden.
Mit dem Ende der ersten Projektphase (01.08.2019-31.07.2022) wurde der nordhessische Aktionsplan fertiggestellt und durch den Fördermittelgeber validiert. Das Regionalmanagement Nordhessen sorgt gemeinsam mit den nordhessischen Stakeholdern B.Braun und reimer logistics dafür, dass in Zukunft auch schwere E-LKWs in Nordhessens Intralogistik zum Einsatz kommen. Mit Hilfe des Politikinstruments "Klimaschonende Nutzfahrzeuge und Infrastruktur" (KsNI) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur wird aktuell ein E-LKW (12t) angeschafft und bis über das Ende der zweiten Projektphase (01.08.2022-31.07.2023) in der Praxis erprobt. Der E-LKW ersetzt einen Umlauf, der zuvor täglich von einem Dieselfahrzeug durchgeführt wurde. Während der Praxisphase werden neben regelmäßigen Befragungen der Mitarbeiter auch alle relevanten Daten gesammelt, um die folgenden Fragen beantworten zu können.
• Beeinflusst die E-Mobilität die betrieblichen Abläufe?
• Wie zuverlässig ist die Ladeinfrastruktur?
• Wie bewährt sich das Fahrzeug über einen längeren Zeitraum?
• Wie viel CO2 kann eingespart werden?
• Welche Hindernisse stehen der Verbreitung der E-Mobilität in der Intralogistik derzeit im Weg?
• Sind die Förderrichtlinien und das Förderverfahren zielgerichtet?
• Lärmemissionen/Gesellschaftliche Akzeptanz/Mitarbeitermotivation?
Die Ideen aus den vorangegangenen Semestern wurden in dem Aktionsplan zusammengetragen und mit den Partnern auf Basis der Good Practices und weiterer EMOBICITY-Inhalte in den nordhessischen Aktionsplan integriert. Das Ziel des anwendungsorientierten Aktionsplans ist es vor allem, durch die Erfahrungen aus der konkreten Umsetzung des Projekts und auf der Grundlage der EMOBICITY-Lerninhalte neue Förderaufrufe aus der Förderrichtlinie KsNI positiv zu beeinflussen. In der Praxis soll von der Antrags- bis zur Nachbereitungsphase überprüft werden, wo noch Lücken innerhalb des Politikinstruments KsNI bestehen. Durch den Austausch mit den jeweiligen Projektträgern können Probleme für zukünftige Förderprogramme bereits im Vorfeld behoben werden.
EMOBICITY Abschlussevent und Partnerversammlung in Athen
Im Mai 2023 haben die letzte Partnerversammlung und das öffentliche Abschlussevent mit allen EMOBICITY-Beteiligten in Athen stattgefunden. Christian Dobler-Eggers hat die nordhessischen Projektergebnisse vorgestellt. Neben dem erzielten Erkenntnisgewinn rund um die praktische Erprobung des E-LKWs und dem internationalen Austausch zu den Förderinstrumenten kann die Region Nordhessen vor allem durch den Aufbau einer E-Mobility Community profitieren. 30 regionale Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette rund um die Produktion und Anwendung der E-Mobilität haben in den letzten vier Jahren die Möglichkeit genutzt sich zu den Themen fachlich auszutauschen. Das aufgebaute Netzwerk und die erzielte Wissenserweiterung wird den beteiligten Unternehmen dabei helfen den Umstieg von herkömmlichen Antriebsformen auf die E-Mobilität zu bewältigen.
Info Box:
Das Projekt EMOBICITY (Increase of energy efficiency by Electric MOBIlity in the
CITY), vom 01. August 2019 bis 31. Juli 2023 aus Mitteln des Förderprogramms Interreg Europe gefördert, zielt darauf ab, den Wissensaustausch zwischen den beteiligten europäischen
Regionen zu optimieren sowie politische Instrumente für die Förderung der Akzeptanz von
Elektromobilität zu entwickeln. Durch Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen den
Projektpartnern, politischen Entscheidungsträgern und anderen Projektbeteiligten aus den EU-Teilnehmerländern Griechenland, Portugal, Kroatien und Rumänien soll der politische
Lernprozess zum Thema Elektromobilität auf nationaler und regionaler Ebene verbessert
werden. Aus diesem Grund werden im Rahmen des Projekts Workshops, Studienbesuche und diverse weitere Aktivitäten angeboten, zu denen alle relevanten Akteure einbezogen werden.
Ansprechpartner:
Christian Dobler-Eggers
Stellvertretende Clusterleitung Mobilität
dobler-eggers@regionnordhessen.de
www.interregeurope.eu/emobicity/