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Mit 30 km/h durch Baunatal?
 

Der Klimawandel, die Energiepreise, Lärmschutz: Viele Gründe sprechen für Tempo-Limits. Auch in Baunatal wird über eine Begrenzung in Wohngebieten nachgedacht.

Baunatal – Tempolimit auf Autobahnen als Mittel zum Energiesparen? Geschwindigkeitsbegrenzung in den Städten zur Lärmminderung? Derzeit wird wieder verstärkt über die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten auf den Straßen diskutiert. In Baunatal – so sieht es ein Vorstoß mehrerer Fraktionen im Stadtparlament vor – soll zumindest in Wohngebieten und auf viel befahrenen Verbindungsstrecken künftig Tempo 30 gelten. Ein entsprechender Vorschlag soll demnächst in die Stadtverordnetenversammlung kommen.

Für die Baunataler könnte es damit zumindest in den Wohngebieten ein Stück ruhiger werden. Verwaltung und politische Gremien planen die Einführung von Tempo-30-Zonen. Nach Informationen der HNA gibt es im Rathaus bereits erste Pläne zur Einführung einer Geschwindigkeitsbegrenzung in den Stadtteilen. Die Fraktionen im Stadtparlament wollen einen entsprechenden Antrag vorlegen. Darauf verweist auch Rathaussprecherin Susanne Bräutigam auf Anfrage. Sie gehe davon aus, dass der Vorstoß der Fraktionen möglicherweise schon in der übernächsten Sitzung behandelt werden könnte. Zu Einzelheiten aus Sicht des Rathauses sagt die Sprecherin allerdings noch nichts. Erst müssten sich die städtischen Gremien damit befassen.

Die Verkehrsprobleme in Baunatal seien in den vergangenen Jahren immer größer geworden, betont stellvertretender SPD-Fraktionschef Christian Strube. Die Autofahrer seien in den Stadtteilen mit immer höheren Geschwindigkeiten unterwegs. Die Beschwerden der Bürger seien in den jüngsten Wahlkämpfen deutlich geworden, so Strube weiter. Der Sozialdemokrat nennt als Beispiele für dringenden Handlungsbedarf etwa den Trineweg und die Bahnhofstraße in Großenritte, die Gustav-Heinemann-Allee in Altenbauna sowie die Rengershäuser Straße in Guntershausen.

„Wir sind gerade dabei, gemeinsam etwas vorzubereiten“, so Strube zur Aktivität in den Fraktionen. Die Zusammenarbeit sei gut. „Es wird der größte gemeinsame Nenner gesucht.“ Das bestätigt auch CDU-Fraktionsvorsitzender Sebastian Stüssel „Wir wollen zusammen einen breiten Konsens erarbeiten“, sagt er. „Wir wollen da gucken, wo am meisten der Schuh drückt.“ Der Christdemokrat spricht ebenfalls von einer erhöhten Verkehrs- und Lärmbelastung in der VW-Stadt. „Und an vielen Stellen wird das Tempolimit überschritten.“ Die Schwerpunkte wolle man sich genauer anschauen. Eine flächendeckende Tempo-30-Zone werde es aber nicht geben. Das sei von den gesetzlichen Vorschriften auch gar nicht möglich, so Stüssel. Grundsätzlich gelte nämlich innerorts eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h.

Unterstützung für einen gemeinsamen Antrag zu Tempo 30 gäbe es auch von den Grünen. Schließlich sei das ein ursprünglich grünes Thema, betont Fraktionsvorsitzender Edmund Borschel. Es gehe um Verkehrsberuhigung und Sicherheit. Allerdings, so Borschel, bringe ein Tempolimit nur etwas, „wenn es auch kontrolliert wird“.

„Baunatal hat ein paar neuralgische Punkte“, sagt auch Rainer Oswald von der FDP-Fraktion. Für die typischen Schleichwege durch die Stadtteile hält er eine Begrenzung auf maximal 30 km/h für sinnvoll. Allerdings müsse auf den Straßen dennoch ein gleichmäßiges Fahren möglich bleiben. Die Freien Demokraten sprechen sich gegen eine „globale Einführung von Tempo 30“ aus. „Das würden wir auch nicht mittragen“, sagt Oswald.

Quelle: www.hna.de/lokales/kreis-kassel/baunatal-ort312516/mit-30-km-durch-baunatal-91462450.html

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